Nährstoffe auf Agrarflächen modellieren

Der Ertragsdruck für Landwirte in Deutschland ist sehr hoch. Muss doch die starkt industrialisierte Branche den Weltmarktpreisen und den eigenen Produktionskosten standhalten. Auf der anderen Seite werden weitrechende Regeln und Einschränkungen seitens der Behörden aufgestellt, die eine möglichst umweltschondene und landschaftspflegenede Bewirtschaftung sicher stellen sollen. Somit ist der Spielraum für wirtschaftliches Handeln der Landwirte stark eingeschränkt. Was dürfen Landwirte noch? Eine große Frage der Bewirtschaftung ist die Düngung der Felder mit Organik und mineralischen Düngern, um den Nährstoffhaushalt von Stickstoff, Phosphor und Kali optimal auf die erhofften Erträge einzustellen. Diese Vorbereitung unterliegt mittlerweile starken Einschränkungen und ist auch ein Kostenfaktor.  Es ist zu erwarten, dass insbesondere die Düngung mit phosphorhaltigen Düngern in absehbarer Zeit deutlich teurer wird. Die Modellierung der jahreszeitlichen Nährstoffverfügbarkeit im Boden kann dem Landwirt mehr Sicherheit geben.  Es gibt hinreichende Forschungsergebnisse, die für jedermann nutzbar wären, doch ist sie nicht ausreichend aufbereitet, um zum Einsatz zu kommen. Speziell für seinen Acker könnte ein Landwirt mittlerweile genaue Berechnungen der Nährstoffverfügbarkeit erhalten. Diese berücksichtigt die vorangegangenen Fruchtfolge, die Bodeneigenschaften, die vorherige Bearbeitung und Düngung sowie die Witterung.
Das Stickstoffmodell basiert auf der Eingabe von Bodeneigenschaften, Witterung und vergangener Düngung. Interne Berechnungen legen bilanzorientierte Stickstoffspeicher und eine gute fachliche Praxis zu Grunde.
Ziel der Modellierung ist die Angabe von erwartbaren für Pflanzen verfügbaren mineralischen Stickstoffmengen, die eine gezielte Düngung möglich machen. Sie stellt eine Individualisierung von Düngeempfehlungen anhand der eingenen Paraxis dar, die monatsscharfe Anfragen möglich macht. Sie gibt einen tieferen Einblick in die eigene Düngungspraxis im Gegensatz zu der Schätzung des Düngungsbedarfs an Referenzschlägen. Wenn sie Fragen zu diesem Projekt haben, dann melden Sie sich gerne bei mir!

Über den Autor

Imke Lingemann